Eric Benét

Eric Benét feiert dieses Jahr das 20-jährige Jubiläum seines Solodebütes. Der amerikanische Rhythm and Blues Sänger befindet sich zurzeit auf Tournee und bereist England, Neuseeland, Australien, Canada und wird diese Anfang 2018 in seinem Heimatland beenden.

Ende der 1990er Jahren etabliert sich Eric Benét in der amerikanischen Rhythm-and-Blues-Szene. Er erhält für seinen Hit "Spend My Life" Gold und wird vier Mal für den Grammy nominiert. Anfänglich noch bekannt als barfüssiger Dreadlockträger, wechselt Eric Benét mit den Jahren seinen Look. Er mag sein Aussehen verändert haben, doch musikalisch ist er sich treu geblieben: Authentische Musik zu komponieren, welche die Seele berührt.

Ein typisches Beispiel dafür ist sein letztes Album, welches im Oktober 2016 released wurde. Der Track "Sunshine" bietet die perfekte Kulisse für Eric Benéts tief empfundene Reflexionen über eine Beziehung, die ihren Funken verloren hat. Der Hit wurde ebenfalls als Remix-Version veröffentlicht. Mit an Bord ist Tamia - die Duettpartnerin, welche ihm Ende der 1990er Jahren mit "Spend My Life with You" zu seinem Karriere-Durchbruch verholfen hat.

"Wenn du meine Songs hörst, beginnen sie mit schönen Intros. Dann bringen sie dich langsam zurück auf die Erde. Ich wollte das auch mit diesem Album machen: Nimm Leute mit auf eine Reise, lass ihre Herzen springen und Füsse bewegen, bevor du dich auf die intime und schöne Seite der Dinge begibst."

Das achte Studioalbum (mit zwölf Songs) zeigt einmal mehr die Tiefe seiner musikalischen Bandbreite.

"Manchmal ist es fast so, als würden Künstler eine Farbe auswählen und bei dieser für die meiste Zeit eines Albums bleiben. Ich mag keine Eine-Note-Alben."

Das achte Album gibt den unverfälschten, ungefilterten Sex-Appeal des 1980er-Vibes wieder. Der Track "Insane" folgt auf "Sunshine". Von da aus geht das Album in eine Kombination aus Cameo und Minneapolis Funk über. Die Rap-Ikone und sein langjähriger Freund MC Lyte schliesst sich dem Song "Holding On" an und der bekannte Jazzmusiker Arturo Sandoval verleiht seine Talente dem afro-kubanischen "Run to Me".

Neben der Musik engagiert sich Eric Benét stark in zwei gemeinnützigen Organisationen. "Mission Save Her" (missionsaveher.org), von ihm und dem Schauspieler und Sänger Reggie Benjamin mitbegründet, kämpft gegen den Menschenhandel, die Sklaverei und den sexuellen Missbrauch von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt. In Perfect World (iapw.org.), gegründet von Benéts Frau Manuela Testolini, wird der Teufelskreis von Armut und Analphabetismus in wirtschaftlich armen Ländern wie Haiti, Nicaragua und Senegal durchbrochen. Die Organisation hat bis anhin mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt unterstützt.

INTERVIEW

Wie hat deine Karriere als Sänger begonnen?
Es war ein klischeehafter Anfang. Ich habe in der Kirche mit dem Singen angefangen und bin in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen.

Was hat dich für dein neues Album inspiriert?
Das war sehr einfach. Ich wollte ein Album machen, welches spontan ist, welches kein Thema und kein Statement hat. Ich habe einige Leute in mein Studio in Nord-Hollywood eingeladen und das Produkt ist dieses Album, auf welches ich sehr stolz bin.

An welchen Orten entstehen deine Songs?
Die Ideen kommen überall. Zum Beispiel im Badezimmer, bevor ich zu Bett gehe, beim Fahren oder in der Dusche. Schwierig ist aber, diese Idee ins Studio zu bringen ohne dass etwas dabei vergessen geht. Darum ist es super, wenn man in der heutigen Zeit ein Handy hat und alles aufzeichnen kann.

Hast du in deiner Karriere bereits einmal ein Lied für oder über deine Kinder geschrieben?
Als Vater sind mir meine Kinder sehr wichtig. Ja, ich habe mehrere Songs sowohl indirekt als auch direkt für sie geschrieben.

Neben deiner Rolle als Vater, deiner Familie, bist du auch Sänger und Schauspieler. Wie bringst du alles unter einem Hut?
Du musst Prioritäten setzen. Als erstes kommt das, was am wichtigsten ist und der ganze Rest muss sich dem anpassen. Für mich ist die Zeit mit meiner Familie sehr wichtig.

Was denkst du über die Zukunft des R&B?
R&B wird es immer geben. In den letzten Jahren kamen vermehrt Songs raus, welche durch unsere Songs aus den 1990er Jahren (z.B. von Künstlern wie Jill Scott, Maxwell, d'Angelo, etc.) inspiriert wurden. Wir taten damals ja genau das Gleiche wie die heutigen Künstler. Unsere Songs waren damals eine Hommage an Earth Wind & Fire, Chaka Khan oder Stevie Wonder. Wir sind als Babys mit dieser Musik, welche übrigens ständig im Radio lief, aufgewachsen. Die neuen R&B Songs sind eine Hommage an die 1990er.

Mit wem würdest du gerne zusammenarbeiten?
Mit Legenden wie Aretha Franklin, Al Green oder Chaka Khan. Vor 15 Jahren bekam ich einen Anruf von Maurice White von Earth Wind & Fire. Er hat mich ins Studio eingeladen um einige Songs für Earth Wind & Fire zu schreiben. Das war eine tolle Erfahrung.

Du kannst für deinen letzten Live-Auftritt einen Musikpartner, bzw. eine Musikpartnerin aussuchen. Welche Person würdest du wählen?
So spontan würde ich sagen: Chaka Khan

Wie sieht es eigentlich mit deiner Schauspielkarriere aus?
Meine Rollen in Spielfilmen waren bisher sehr limitiert. Aber seit kurzen habe ich wieder die Passion zum Film entdeckt. Vor allem das Produzieren von Filmen interessiert mich sehr. Ich fühle mich dabei wie damals, als ich 20 Jahre alt war und mich um alles kümmern muss. So muss ich Produzenten-Partner organisieren, schauen, dass die Skripts fertig geschrieben werden und dafür besorgt sein, dass das Budget für den Film eingehalten wird.