Stefan Büsser

Wer kennt ihn nicht – Büssi (31) mit der unverkennbaren «Zürischnurre». Hauptberuflich ist er Radiomoderator und Komiker, doch das wäre ihm zu langweilig. Deswegen nimmt er beim Bachelor Public Viewing die Kandidaten aufs Korn und begeistert seine Fans mit lustigen Posts auf Social Media. Wer hätte das gedacht, dass der Sonntag ihm heilig und er privat doch eher der Ruhigere ist. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, spricht er über seine Ideen, seine Idole und welche Bühnenmomente er garantiert nie vergessen wird.

INTERVIEW:

Warst du schon als Kind der Klassenclown?
Der Klassenclown eigentlich nicht. Ich habe zwar immer mehr gesprochen als den Lehrern lieb war, aber eine ganze Comedy Show habe ich nie zum Besten gegeben.

Was war ausschlaggebend, dass du Komiker/Moderator werden und im Rampenlicht stehen wolltest?  
Als Kind habe ich immer Peach Weber und Michael Mittermeier zum Einschlafen gehört und konnte diese auswendig. Das habe ich dann an Familienfeiern aufgeführt, ob sie wollten oder nicht. Diese beiden sind bis heute meine Vorbilder.

Moderieren fand ich schon immer lässig. In den Ferien war ich immer vom Unterhaltungsprogramm fasziniert und wollte auch auf der Bühne stehen. Aber so richtig hat es mir das Radio angetan, seit 14 war dies mein Berufswunsch.

Hättest du am Anfang gedacht, dass du mal so erfolgreich sein würdest?
Mein Traum war immer davon zu leben. Ich bin sehr dankbar für das, was ich erreicht habe. Viele haben nicht dieses Glück.

Woher nimmst du die Ideen für deine Shows, deine Posts?
Tatsächlich sind es meistens spontane Einfälle, die ich dann kurz durchdenke und einfach mache. Beim Bachelor liefert der Cast selbst den Input und für das Bühnenprogramm arbeite ich mit einem Autor zusammen. Meistens setzten wir Sachen um, die mich nerven. Sich über diese Dinge auszulassen ist super und findet beim Publikum immer guten Anklang.

Was war der schönste Moment als du auf der Bühne standest?  
Puh, es gibt ganz viele schöne Momente. Bei Radio Energy war es die Moderation im Stade de Suisse vor 40‘000 oder im Hallenstadion vor 13‘000 Menschen. Die Champions League für Komiker ist das Arosa Humor Festival, es war eine grosse Ehre dort aufzutreten. Natürlich bleiben Premieren eines Programms ebenfalls immer in Erinnerung. Etwas vom schönsten war aber, als mein Kindheitsidol Marco Rima bei einem Auftritt in Luzern im Publikum sass.

Du machst unglaublich viele Sachen neben deinem Beruf als Moderator/Komiker, wie das Bachelor Public Viewing. Wie entscheidest du, was du machst?
Ganz klar, wer am meisten bezahlt. Nein, Quatsch! Es muss mir gefallen und entsprechen. Werbesachen, die ich nicht bin, mach ich nicht. Authentisch zu sein, ist mir sehr wichtig und dass merken die Leute auch. Deswegen mache ich Stand Up Comedy, weil ich da mich selbst sein kann.

Wird es dir nie zu viel?
Manchmal, ich mache eher zu viel als zu wenig.

Und wie erholst du dich vom ganzen Rummel? Wo tankst du Kraft? 
Der Sonntag ist mir heilig, da vermeide ich es zu arbeiten. Ich mache auch oft Kurztrips. Im Sommer war ich zum Beispiel ein paar Mal auf Mallorca. Dann kann ich meine Batterien wieder aufladen.

Verlangt man privat von dir auch immer der Komiker zu sein? 
Nein, tatsächlich bin ich dann eher der Ruhigere.


Was machst du eigentlich am liebsten von all deinen Tätigkeiten?
Das ist, wie wenn man den Vater nach seinem Lieblingskind fragt. Die Mischung macht‘s aus. Ich habe den Luxus zwei Jobs auszuüben, das gibt mir die nötige Abwechslung.

Du engagierst dich auch für ernste Themen wie die Organspende. Wurdest du noch nie angefragt das offizielle Gesicht für Swisstransplant zu sein? Würdest du das überhaupt wollen?
Ich bin im regelmässigen Austausch mit Swisstransplant und setze mich ein, wo ich kann. Aber es braucht auch immer wieder etwas anderes. Mir ist es wichtig, die Menschen darauf zu sensibilisieren. Aber nur noch Posts über die Organspende zu machen, würde irgendwann nicht mehr die gewünschte Aufmerksamkeit erhalten.

Was gibt es dir, die Leute zum Lachen zu bringen?
Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl. Kennt sicher jeder, der schon mal jemanden zum Lachen gebracht hat. Zudem ist es natürlich auch eine Bestätigung für meine Arbeit, dass ich etwas richtig gemacht habe.