William Amor
William Amor findet den Ursprung seines künstlerischen Ansatzes im Wunsch, die Kunst in den Dienst der Poesie, des Lebendigen und der Ökologie zu stellen. Mit seinen einzigartigen, sensiblen und sinnstiftenden Werken bietet der Künstler einen anderen Blick auf alles, was uns umgibt und dessen Präsenz, Existenz und Ursprung wir vergessen oder verunglimpft haben. Die Philosophie des Künstlers und seiner Werke ruft dazu auf, mit Werturteilen zu brechen. William Amor nutzt umweltschädliche Abfälle, die Abfälle unseres Alltags und vernachlässigte Materialien, um künstlerische Werke zu entwerfen, welche von der Natur und dem Leben inspiriert sind. Sie tragen den Namen «Les Créations Messagères». Getragen von der Vorliebe für Engagement und Ästhetik verwandelt er die Plastikverschmutzung und kreiert seine künstlerische Handschrift, indem er seine eigenen Techniken entwickelt und ersinnt. Aus den Abfällen des Alltags werden aussergewöhnliche Stücke, die Sinn und Werte vermitteln. Der Künstler verströmt einen Hauch von Schönheit und Poesie und sensibilisiert gleichzeitig für den übermässigen Konsum, der die Umweltverschmutzung zu verantworten hat. William Amors Leitmotiv ist es, Sinn zu schaffen und wesentliche Werte, die in unserer heutigen Gesellschaft oft vernachlässigt werden, wieder ins rechte Licht zu rücken. Fashioneditorin Lorena Lareo hat William Amor in seinem Atelier in Paris getroffen, um mehr über William und seine Arbeit in Erfahrung zu bringen.
WIE WÜRDEST DU WILLIAM AMOR BESCHREIBEN?
Ich bin ein upcycling Artist, Autodidakt, und es ist meine Fantasie, die mich dazu gebracht hat, unsere Abfälle aus dem Alltag in Wunder zu verwandeln. Meine beiden grossen Leidenschaften sind Leben und die Botanik.
WAS IST DEINE INSPIRATION? WARUM PLASTIK UND ABFALLPRODUKTE IN WUNDERVOLLE BLUMEN VERWANDELN?
Ich finde Blumen herrlich und genial. Ich glaube, dass die Pflanzen die Blumen erfunden haben, um zu verführen. Ebenfalls glaube ich, dass die Blumen die Schönheit erfunden haben. Mit anderen Worten: Die Blumen sind die «Haute Couture» der Natur. Als ich in Paris ankam, war die Stadt von Müll überflutet. Ich hatte schon immer das Bedürfnis kreativ zu sein, aber ich wurde nie wirklich dazu ermutigt. Künstler zu sein, war ein Beruf, der in meiner Jugend als unsicher galt. Meine Eltern zogen es vor, dass ich etwas Rentableres machen sollte. Dann kam ich Anfang der 2000er Jahre nach Paris und ich muss zugeben, dass ich das Landleben sehr vermisst habe. Bei einem Spaziergang durch Paris, erinnerte mich ein Plastikbeutel an Blütenblätter. Ich fand die Textur sehr organisch und durchscheinend. Der Plastikbeutel verfügte über technische Merkmale, die an Blütenblätter erinnerten. Ich muss zugeben, dass ich künstliche Blumen verabscheute und dass es für mich bei Seidenblumen manchmal an Leben fehlte. Aber ich glaube, dass es etwas gibt, dass diese Materialien mit Leben füllt. Also habe ich angefangen, die gefundenen Abfälle zu sammeln und in Blumen zu verarbeiten, so begann meine künstlerische Laufbahn vor mehr als 20 Jahren.
WIE KOMMT MAN DAZU, DIE SCHÖNHEIT IM ABFALL ZU SEHEN? WIE WICHTIG IST ES DIR, DIESE SCHÖNHEIT ZU ZEIGEN?
Ich denke, dass ist eine Frage der Sensibilität. Letztendlich sehe ich überall Schönheit. Es spielt keine Rolle, wie alt wir sind oder welcher sozialen Schicht wir angehören. Wir alle haben ein Gespür für Schönheit. Ich gehe davon aus, dass es in der Natur keinen Abfall gibt, sondern dass es sich um eine vom Menschen erfundene Vorstellung handelt. Mit anderen Worten, wir produzieren etwas, von dem wir zu einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden, dass es für nichts mehr nützlich ist. So etwas gibt es in der Natur nicht. In der Natur wird alles umgewandelt und hat einen Nutzen. Wir müssen umdenken und uns an der Natur orientieren. So gäbe es auch keine Probleme mit der Plastikverschmutzung. Wir haben noch nicht gelernt, dass Plastik einen besonderen Wert hat. Für mich hat es den gleichen Wert wie ein Diamant. Millionen von Jahren müssen vergehen, bis der Rohstoff entsteht. Zudem handelt es sich um eine seltene Quelle und wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese Quelle zu einem bestimmten Zeitpunkt erschöpft sein wird. Aus diesem Grund möchte ich zeigen, dass alles um uns herum Wert und Schönheit hat. Alles hat einen Ursprung, alles hat eine Quelle und trägt eine Nachricht. Deshalb nenne ich alle meine Kreationen «Les Créations Messagères».
DU HAST KÜRZLICH EIN SPANNENDES PROJEKT MIT RARE CHAMPAGNE GESTARTET. WIE KAM ES DAZU?
Es war durch eine Begegnung mit Maud Rabin, Global Brand Director von Rare Champagne. Die Chemie stimmte sofort beim ersten Gespräch. Ich kann aus zeitlichen Gründen nicht sehr viele Projekte annehmen. Daher ist es umso wichtiger für mich, dass ich inspiriert bin, meine Kreativität voll ausleben und etwas von meiner Identität hinterlassen kann. Was mir an der Idee einer Zusammenarbeit mit Rare Champagne gefiel, war, dass es ein aussergewöhnlicher Champagner ist, mit Menschen an der Spitze der Marke, die die Menschlichkeit und den Wunsch haben, etwas Wunderbares zu schaffen und eine bedeutungsvolle Geschichte zu erzählen. Kurzgesagt die Eigenschaften, nach denen ich suche, wenn ich ein Projekt starte. Ich besuchte das Haus von Rare Champagne in Reims und probierte den Champagner, der mich viele Dinge entdecken liess. Ausserdem war es ein Universum, welches ich noch nicht kannte. Daher war es grossartig, in diese Welt eintauchen zu können. Denn einen Champagner zu kreieren, ist in meinen Augen auch Magie der Natur. Da die Geschichte und Inspiration des Hauses mit Marie Antoinette verbunden ist, war es offensichtlich, dass ich ein Diadem machen werde. Die Flasche liess mich an einen weiblichen Körper denken, also wollte ich etwas kreieren, was elegant und feminin ist. Wie eine kostbare Halskette die den Hals einer Frau schmückt. Die nächste Frage war, mit welchem Abfall ich arbeiten sollte. Die Leute von Rare Champagne zeigten mir einige Flaschen, wobei mir das Aluminium von der Verschlusskappe aufgefallen ist. Ich war davon sehr inspiriert und beschloss, die kostbare und elegante Seite dieses Materials aufzuwerten und daraus die Ornamente einzelner Blumen herzustellen. Ich sagte den Leuten von Rare Champagne ebenfalls, sie sollten mir den unwahrscheinlichsten Abfall zeigen und dieser war eine echte Entdeckung! Nämlich der Kalk, der sich am Boden der Champagnertanks ansammelt. Da kam meine Inspiration voll in Fahrt! Es war als hätte man Champagner in Steinform! Da sich dieser durch die lange Zeit im Fass verfestigt, kann man ihn gut schleifen und polieren. Dazu bekommt er durch die Gärung eine wundervolle rosa Farbe. Aus diesem Material kreierte ich die Edelsteine für die Kette.
DU WIRST DEMNÄCHST EINE LIMITIERTE EDITION FÜR RARE CHAMPAGNE KREIEREN DIE VON 11 PERSÖNLICHKEITEN INSPIRIERT SEIN WIRD. DIESE WIRD DANN AN EINER VERSTEIGERUNG ANGEBOTEN. KANNST DU MIR MEHR DARÜBER ERZÄHLEN?
Der erste Schritt besteht darin, diese Menschen kennenzulernen, damit ich mich von der Geschichte jedes Einzelnen inspirieren lassen und wissen kann, welchen Einfluss sie auf die Gesellschaft haben. Das ist mir sehr wichtig. Ich werde versuchen, die Gefühle dieser Person zu interpretieren, damit ich die passenden Materialien aussuchen kann, um eine einzigartige Flasche zu kreieren. Diese Flaschen werden versteigert und mit dem Erlös soll eine positive Wirkung für die Gesellschaft erzielt werden.
ZUM SCHLUSS NOCH 3 LORENA-FRAGEN. DU TRIFFST IN EINEM RAUM DEIN ICH AUS DER VERGANGENHEIT, DER GEGENWART UND DER ZUKUNFT. WAS WÜRDEST DU DEM WILLIAM DER VERGANGENHEIT SAGEN?
Er denkt eine Weile nach und sagt: Ich würde ihm auf den Weg geben, dass er weiterhin an seine Träume glauben muss und er wird sehen, dass am Ende des Weges die Sonne aufgehen wird.
WAS DEM WILLIAM DER GEGENWART?
Er darf sich überglücklich schätzen, dieses grossartige Leben, leben zu dürfen.
WAS DEM WILLIAM DER ZUKUNFT?
Ich kenne ihn noch nicht, aber ich würde ihm raten, viele Abenteuer zu erleben, noch mehr zu entdecken und ich hoffe, dass er in einem grossen Haus mit einem Garten voller wundervollen Blumen leben wird.
Photo: Nicolas Bruni
Interview: Lorena Lareo
WIE WÜRDEST DU WILLIAM AMOR BESCHREIBEN?
Ich bin ein upcycling Artist, Autodidakt, und es ist meine Fantasie, die mich dazu gebracht hat, unsere Abfälle aus dem Alltag in Wunder zu verwandeln. Meine beiden grossen Leidenschaften sind Leben und die Botanik.
WAS IST DEINE INSPIRATION? WARUM PLASTIK UND ABFALLPRODUKTE IN WUNDERVOLLE BLUMEN VERWANDELN?
Ich finde Blumen herrlich und genial. Ich glaube, dass die Pflanzen die Blumen erfunden haben, um zu verführen. Ebenfalls glaube ich, dass die Blumen die Schönheit erfunden haben. Mit anderen Worten: Die Blumen sind die «Haute Couture» der Natur. Als ich in Paris ankam, war die Stadt von Müll überflutet. Ich hatte schon immer das Bedürfnis kreativ zu sein, aber ich wurde nie wirklich dazu ermutigt. Künstler zu sein, war ein Beruf, der in meiner Jugend als unsicher galt. Meine Eltern zogen es vor, dass ich etwas Rentableres machen sollte. Dann kam ich Anfang der 2000er Jahre nach Paris und ich muss zugeben, dass ich das Landleben sehr vermisst habe. Bei einem Spaziergang durch Paris, erinnerte mich ein Plastikbeutel an Blütenblätter. Ich fand die Textur sehr organisch und durchscheinend. Der Plastikbeutel verfügte über technische Merkmale, die an Blütenblätter erinnerten. Ich muss zugeben, dass ich künstliche Blumen verabscheute und dass es für mich bei Seidenblumen manchmal an Leben fehlte. Aber ich glaube, dass es etwas gibt, dass diese Materialien mit Leben füllt. Also habe ich angefangen, die gefundenen Abfälle zu sammeln und in Blumen zu verarbeiten, so begann meine künstlerische Laufbahn vor mehr als 20 Jahren.
WIE KOMMT MAN DAZU, DIE SCHÖNHEIT IM ABFALL ZU SEHEN? WIE WICHTIG IST ES DIR, DIESE SCHÖNHEIT ZU ZEIGEN?
Ich denke, dass ist eine Frage der Sensibilität. Letztendlich sehe ich überall Schönheit. Es spielt keine Rolle, wie alt wir sind oder welcher sozialen Schicht wir angehören. Wir alle haben ein Gespür für Schönheit. Ich gehe davon aus, dass es in der Natur keinen Abfall gibt, sondern dass es sich um eine vom Menschen erfundene Vorstellung handelt. Mit anderen Worten, wir produzieren etwas, von dem wir zu einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden, dass es für nichts mehr nützlich ist. So etwas gibt es in der Natur nicht. In der Natur wird alles umgewandelt und hat einen Nutzen. Wir müssen umdenken und uns an der Natur orientieren. So gäbe es auch keine Probleme mit der Plastikverschmutzung. Wir haben noch nicht gelernt, dass Plastik einen besonderen Wert hat. Für mich hat es den gleichen Wert wie ein Diamant. Millionen von Jahren müssen vergehen, bis der Rohstoff entsteht. Zudem handelt es sich um eine seltene Quelle und wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese Quelle zu einem bestimmten Zeitpunkt erschöpft sein wird. Aus diesem Grund möchte ich zeigen, dass alles um uns herum Wert und Schönheit hat. Alles hat einen Ursprung, alles hat eine Quelle und trägt eine Nachricht. Deshalb nenne ich alle meine Kreationen «Les Créations Messagères».
DU HAST KÜRZLICH EIN SPANNENDES PROJEKT MIT RARE CHAMPAGNE GESTARTET. WIE KAM ES DAZU?
Es war durch eine Begegnung mit Maud Rabin, Global Brand Director von Rare Champagne. Die Chemie stimmte sofort beim ersten Gespräch. Ich kann aus zeitlichen Gründen nicht sehr viele Projekte annehmen. Daher ist es umso wichtiger für mich, dass ich inspiriert bin, meine Kreativität voll ausleben und etwas von meiner Identität hinterlassen kann. Was mir an der Idee einer Zusammenarbeit mit Rare Champagne gefiel, war, dass es ein aussergewöhnlicher Champagner ist, mit Menschen an der Spitze der Marke, die die Menschlichkeit und den Wunsch haben, etwas Wunderbares zu schaffen und eine bedeutungsvolle Geschichte zu erzählen. Kurzgesagt die Eigenschaften, nach denen ich suche, wenn ich ein Projekt starte. Ich besuchte das Haus von Rare Champagne in Reims und probierte den Champagner, der mich viele Dinge entdecken liess. Ausserdem war es ein Universum, welches ich noch nicht kannte. Daher war es grossartig, in diese Welt eintauchen zu können. Denn einen Champagner zu kreieren, ist in meinen Augen auch Magie der Natur. Da die Geschichte und Inspiration des Hauses mit Marie Antoinette verbunden ist, war es offensichtlich, dass ich ein Diadem machen werde. Die Flasche liess mich an einen weiblichen Körper denken, also wollte ich etwas kreieren, was elegant und feminin ist. Wie eine kostbare Halskette die den Hals einer Frau schmückt. Die nächste Frage war, mit welchem Abfall ich arbeiten sollte. Die Leute von Rare Champagne zeigten mir einige Flaschen, wobei mir das Aluminium von der Verschlusskappe aufgefallen ist. Ich war davon sehr inspiriert und beschloss, die kostbare und elegante Seite dieses Materials aufzuwerten und daraus die Ornamente einzelner Blumen herzustellen. Ich sagte den Leuten von Rare Champagne ebenfalls, sie sollten mir den unwahrscheinlichsten Abfall zeigen und dieser war eine echte Entdeckung! Nämlich der Kalk, der sich am Boden der Champagnertanks ansammelt. Da kam meine Inspiration voll in Fahrt! Es war als hätte man Champagner in Steinform! Da sich dieser durch die lange Zeit im Fass verfestigt, kann man ihn gut schleifen und polieren. Dazu bekommt er durch die Gärung eine wundervolle rosa Farbe. Aus diesem Material kreierte ich die Edelsteine für die Kette.
DU WIRST DEMNÄCHST EINE LIMITIERTE EDITION FÜR RARE CHAMPAGNE KREIEREN DIE VON 11 PERSÖNLICHKEITEN INSPIRIERT SEIN WIRD. DIESE WIRD DANN AN EINER VERSTEIGERUNG ANGEBOTEN. KANNST DU MIR MEHR DARÜBER ERZÄHLEN?
Der erste Schritt besteht darin, diese Menschen kennenzulernen, damit ich mich von der Geschichte jedes Einzelnen inspirieren lassen und wissen kann, welchen Einfluss sie auf die Gesellschaft haben. Das ist mir sehr wichtig. Ich werde versuchen, die Gefühle dieser Person zu interpretieren, damit ich die passenden Materialien aussuchen kann, um eine einzigartige Flasche zu kreieren. Diese Flaschen werden versteigert und mit dem Erlös soll eine positive Wirkung für die Gesellschaft erzielt werden.
ZUM SCHLUSS NOCH 3 LORENA-FRAGEN. DU TRIFFST IN EINEM RAUM DEIN ICH AUS DER VERGANGENHEIT, DER GEGENWART UND DER ZUKUNFT. WAS WÜRDEST DU DEM WILLIAM DER VERGANGENHEIT SAGEN?
Er denkt eine Weile nach und sagt: Ich würde ihm auf den Weg geben, dass er weiterhin an seine Träume glauben muss und er wird sehen, dass am Ende des Weges die Sonne aufgehen wird.
WAS DEM WILLIAM DER GEGENWART?
Er darf sich überglücklich schätzen, dieses grossartige Leben, leben zu dürfen.
WAS DEM WILLIAM DER ZUKUNFT?
Ich kenne ihn noch nicht, aber ich würde ihm raten, viele Abenteuer zu erleben, noch mehr zu entdecken und ich hoffe, dass er in einem grossen Haus mit einem Garten voller wundervollen Blumen leben wird.
Photo: Nicolas Bruni
Interview: Lorena Lareo